live in.Stuttgart Frühjahr 2023

live in.Stuttgart | Frühjahr 2023 3 SERVICE editorial Mit großen Hoffnungen war die Halle im September 1983 eröffnet worden und die Arena entpuppte sich zum Glücksfall für die Stadt. Stuttgart war plötzlich ein begehrtes Pflaster. An die 30 Welt- und Europameisterschaften wurden im Laufe der Jahre in der Schleyer-Halle ausgetragen und begründeten damals den Ruf Stuttgarts als „heimliche Sporthauptstadt“. Ein besonderer Höhepunkt war das Davis-Cup Finale Deutschland gegen Schweden im Dezember 1989 und dem viel umjubelten Sieg des deutschen Teams. Allerdings zeigte sich da erstmals, dass die Schleyer-Halle an ihre Grenzen stößt. Neben dem Sport entdeckte zunehmend die Musikbranche die Halle. Die Band „Saga“ eröffnete am 4. Oktober 1983 den Reigen der Rockkonzerte. Es folgten unvergessene Auftritte von Queen, Elton John über Luciano Pavarotti, Robbie Williams bis zu Tina Turner, Helene Fischer und den FantastischenVier. Rekordhalter in der Halle ist bis heute Peter Maffay mit 35 Konzerten. Bereits im Jahr 1977 hatte der Stuttgarter Gemeinderat das ehrgeizige Projekt auf den Weg gebracht. Für 25 Millionen Mark sollte der Wunschtraum der neuen „WasenHalle“, wie sie anfangs tituliert wurde, in Erfüllung gehen. Das zunächst als Ersatz für die alte Radrennbahn konzipierte Bauvorhaben entwickelte aber schnell eine rasante Dynamik. So entstand auf dem Eckgrundstück zwischen Mercedes- und Benzstraße damals Europas modernster Hallenbau. Die Kosten lagen am Ende bei knapp 70MillionenMark. Keine Frage: Das war gut investiertes Geld. Die Halle hat der Eventszene in Stuttgart Leben eingehaucht und sie über 40 Jahre geprägt. Doch die Zeiten haben sich geändert und die Halle, die einst vom Gemeinderat nach dem ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer benannt wurde, ist in die Jahre gekommen. Sie kann und wird die Anforderungen für internationale Sportevents oder Konzertproduktionen auf Dauer nicht mehr erfüllen. Wir müssen jetzt die Weichen stellen für einen Neubau, damit unsere Landeshauptstadt ihrem Ruf als lebendige und attraktive Kunst-, Kultur- und Sportmetropole auch in zehn und zwanzig Jahren gerecht wird. Die Machbarkeitsstudie, die derzeit dafür erarbeitet wird, ist der erste Schritt. Weitere müssen folgen, damit die Neue Arena 2028 Wirklichkeit wird. Ihr Geschäftsführer | in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH & Co. KG. Eine Arena für die Zukunft! Sie zählt zu den „Dinos“ unter den großen Eventbauten in Deutschland und wird in diesem Jahr 40 Jahre alt. Sport, Shows, Konzerte, Parteitage, Versammlungen – die Hanns-Martin-Schleyer-Halle war einst Europas modernste Veranstaltungsarena, doch das ist längst vorbei.

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