live in.Stuttgart Sommer 2025

8 live in.Stuttgart | Sommer 2025 MUSIK ne i l young Foto: Daryl Hannah Foto: DH Lovelife Studio holte. Nicht zu vergessen verschiedene Soundtracks – darunter der legendäre „Dead Man“ zu Jim Jarmuschs Westernmeisterwerk mit Johnny Depp in der Hauptrolle, der 1995 in die Kinos kam. Eine Zusammenarbeit, die sich mit dem 1997 erschienen Dokumentarfilm „Year Of The Horse“ fortsetzen sollte, für den Jarmusch Neil Young und Crazy Horse auf deren im Jahr zuvor absolvierter Konzertreise mit der Kamera begleitete und der noch heute zu den besten Konzertfilmen aller Zeiten zählt. Generell verspürte Young stets eine große Nähe zur Filmkunst und wirkte an zahlreichen Kinowerken in unterschiedlichster Form mit. Nicht nur in Konzert- und Dokumentarfilmen wie dem gleichermaßen legendären „Rust Never Sleeps“ aus dem Jahr 1979 oder „Heart Of Gold“ (2006) des Oscar-Preisträgers Jonathan Demme und, ganz aktuell, das unter der Regie von Youngs Ehefrau Daryl Hannah gedrehte „Coastal“, der im April diesen Jahres gezeigt wurde, sondern auch als Autor, Regisseur, Kameramann oder Produzent. Nicht zu vergessen natürlich weitere Filme, für die er teilweise die gesamte Filmmusik lieferte oder zumindest das eine oder andere Stück zum Soundtrack beisteuerte. Für seinen Song „Philadelphia“, den er für das gleichnamige Filmdrama mit Tom Hanks und Denzel Washington schrieb, erhielt Young sogar eine Oscar-Nominierung, wenngleich die Auszeichnung schließlich an Bruce Springsteen und dessen „Streets Of Philadelphia“ vom gleichen Soundtrack gehen sollte. Eine Stimme von einzigartiger Bedeutung für die Musik, tat sich Neil Young imVerlaufe seinesMusikerdaseins aber auch stets und mit fortschreitendem Alter immer mehr als politische Stimme hervor. Um nicht nur in seinen Songs, sondern auch immer wieder mit verschiedenen Projekten, in Interviews und über zahlreiche weitere Kanäle auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen, Umweltvergehen anzuprangern und jenen Gehör zu verschaffen, deren Interessen allzu schnell von politischen oder wirtschaftlichen Begehrlichkeiten übergangen wurden und werden. So veröffentlichte er bereits 1970 mit dem Protestsong „Ohio“ eine Reaktion auf ein Massaker der Nationalgarde an Demonstrierenden an der Ken State University in Ohio, der zur Hymne der Gegenkultur werden sollte. Dem Protest gegen den zweiten Golfkrieg widmete er 1991 das Livealbum „Weld“, setzte sich 2006 mit „Living With War“ erneut kritisch mit der Irak-Politik der US-Regierung auseinander, forderte mit » EINE KRITISCHE UND POLITISCHE STIMME « Foto: Joel Bernstein

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